Rom zockt deutsche Unternehmen und Touristen ab

Mo, 28.06.2010

bdo interveniert bei italienischer Regierung

Ein neuer städtischer Verkehrsplan in Rom sieht drastische Erhöhungen für Einfahrtgenehmigungen von Reisebussen vor. Danach können die Gebühren um bis zu 270 Prozent steigen. Die neuen Regelungen sollen bereits ab 1. Juli gelten. Der bdo bezeichnet dieses Vorgehen als dreiste Abzocke und hat bereits bei der italienischen Regierung interveniert sowie Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle um Hilfe gebeten.

Um künftig ins Zentrum Roms zu gelangen, müssen Busunternehmen eine Einfahrtgebühr in Höhe von 115 Euro pro Bus zahlen. Dies stellt eine Erhöhung um 270 Prozent dar, da die bisherigen Tickets 31 Euro kosteten. Neben diesem drastischen Anstieg empört den Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) auch, dass diese kurzfristige Maßnahme zu 100 Prozent negativ bei den Unternehmen zu Buche schlägt. Alle Reisekataloge für das laufende Jahr sind bekanntlich seit vielen Monaten gedruckt und entsprechende Reisebuchungen liegen vor. Diese Kosten konnten damit nicht kalkuliert werden. Der bdo hat bereits den Kontakt mit der italienischen Regierung aufgenommen und die Behörden in Rom kontaktiert. Informiert wurde auch der deutsche Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle.

Ob eine schnelle Lösung gefunden werden kann, ist derzeit ungewiss. Ebenso lässt sich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht erklären, worauf die Gebührensteigerung fußt. Aus Sicht des bdo , ist dieses Verhalten der italienischen Behörden, wieder einmal ein Nachweis dafür, warum deutsche Busunternehmen zunehmend das Reiseland Italien aus ihren Katalogen verbannen. Insbesondere deutsche Destinationen dürfte es freuen, steigt doch seit geraumer Zeit die Reiselust der Deutschen im eigenen Land.

Die geplanten Änderungen beziehen sich auf Einfahrtstarife, Parkgenehmigungen und Ticketkauf. Ferner sind verstärkte Kontrollen und strengere Umweltvorschriften geplant. Die bisherige Unterteilung Roms in zwei verkehrsberuhigte Zonen (Zona traffico limitato = ZTL) bleibt erhalten: ZTL 1 (umfasst im wesentlichen das Stadtzentrum mit Vatikan, Bereich innerhalb Mura Aureliane). ZTL 2 (Bereich innerhalb des Ringanschluss Grande Raccordo Anulare und bis Mura Aureliane).