Für Unternehmer: Azubis finden

Busfahren ist cool! Das denken viele Jugendliche und träumen davon, am Lenkrad eines Gelenkbusses zu sitzen. Das Interesse ist da, nur müssen die angehenden Busfahrerinnen und Busfahrer über die Ausbildungsmöglichkeiten informiert werden.

Unternehmen können passende Bewerber über die örtliche Arbeitsagentur finden. Aber Ausbilder können auch selber aktiv werden: Wer den Ausbildungsberuf an örtlichen Schulen vorstellt oder mit der Regionalzeitung darüber spricht, weckt bestimmt das Interesse des Busfahrer-Nachwuchses. Auch Werbung in den eigenen Bussen – wenn möglich in Schulbussen – kann fruchtbar sein, ebenso Anzeigen in Zeitungen oder im Radio. Die bdo-Landesverbände stehen bei Fragen gerne zur Verfügung.

Die richtige Azubi-Auswahl

Der Berufskraftfahrer-Azubi sollte zumindest einen Hauptschulabschluss haben, für die Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb sollte es der Realabschluss sein. Ab 18 Jahren kann der Azubi theoretisch im Fahrdienst eingesetzt werden.

Der Azubi sollte verantwortungsbewusst sein, technisches Interesse ebenso mitbringen, wie Talent für Organisation und Planung. Körperliche Belastbarkeit ist nötig, wenn es früh morgens auf Linie geht, zudem hohe Konzentrationsfähigkeit und Bereitschaft zu Schicht- und Wochenendarbeit.

Doch das alles lässt sich nicht immer aus den Bewerbungsunterlagen herauslesen. Selbst das folgende Bewerbungsgespräch bringt nicht immer Aufschluss. Auf jeden Fall sollten Unternehmer daher einen kleinen Einstellungstest machen, der unter anderem Deutsch-, Mathematik- und Physik-Kenntnisse abfragt. Im Reiseverkehr sollten Englisch-Grundkenntnisse vorhanden sein. Wenn es im Unternehmen möglich ist, kann einigen ausgewählten Bewerbern ein Schnupperpraktikum angeboten werden. In zwei Wochen lernen sie so ihre künftige Arbeitsstelle kennen, verstehen das Berufsbild und der Unternehmer kann seinen künftigen Mitarbeiter besser einschätzen.

Unternehmerleitfaden

Neben einem tollen Fernlinien-, Reise- und ÖPNV-Angebot sowie hoch modernen Bussen braucht die Busbranche hervorragend ausgebildetes Fahrpersonal. Das ist eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft, der sich Unternehmer nicht verschließen dürfen. Ohne Personal bewegt sich kein Fahrzeug!

Einerseits wird das Unternehmen um einen hoch qualifizierten und jungen Mitarbeiter bereichert. Besonders in Zeiten, in denen der demographische Wandel in aller Munde ist, ist das viel Wert. Zudem können Unternehmen, die ausbilden, nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz auch weiterbilden. Das spart viel Geld!

Wer darf ausbilden?

Um Berufskraftfahrer oder Fachkräfte im Fahrbetrieb auszubilden, muss ein Busunternehmen Ausbildungsbetrieb sein. Im Betrieb ist ein Ausbilder zu benennen, der einen Ausbildungsschein besitzt. Dies kann beispielsweise auch der Werkstattmeister sein, denn alle Meister besitzen diesen Schein. Alternativ kann jeder Interessierte den Ausbildungsschein über die Industrie- und Handelskammer erwerben. Zudem muss ein Busunternehmen, das ausbilden will, in der Lage sein, die nötigen Ausbildungsinhalte zu vermitteln. Das heißt beispielsweise, dass ein Bus vorhanden sein muss. Ebenso nötig für die Ausbildung ist eine Werkstatt. Die Werkstatt-Ausbildung kann aber auch in einem anderen Busunternehmen stattfinden oder in einer Service-Werkstatt. Für weitere Fragen steht die regionale Industrie- und Handelskammer zur Verfügung.   - Tipps fürs Bewerbungsgespräch

Mit diesen Punkten kann das Interesse am Beruf und am Job hinterfragt werden:

  • Verantwortungsbewusstsein
  • technisches Interesse
  • körperliche Belastbarkeit
  • hohe Konzentrationsfähigkeit
  • Bereitschaft zu Schicht- und Wochenendarbeit
  • Bereitschaft zu ständiger Weiterbildung
  • Spaß an kundenorientiertem Service
  • Fähigkeit zur Planung und Organisation
  • Fähigkeit zu eigenständigem, praktischem Handeln
  • freundliches Auftreten
  • Konfliktfähigkeit (Deeskalation bei Konflikten unter Fahrgästen)
  • Spaß am Reisen